Stimmstörungen

Was sind Stimmstörungen?

Stimmstörungen können sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter auftreten und können verschiedene Ursachen haben. Diese werden häufig von den Symptomen wie Heiserkeit, einer kraftlosen Stimme oder einem „Frosch im Hals“ begleitet.

Stimmstörungen bei Kindern können aus verschiedenen Gründen auftreten:

  • durch übermäßiges Schreien
  • falsche Atem- oder Stimmtechniken
  • organische Stimmstörungen durch Entzündungen oder Verletzungen des Kehlkopfes
  • psychische Faktoren: Emotionale Belastungen, Angstzustände, Depressionen oder andere psychische Faktoren können sich auf die Stimmproduktion auswirken. Kinder könnten ihre Stimme aus diesen Gründen möglicherweise nicht richtig einsetzen.

Die Behandlung variiert je nach Ursache der Stimmstörung. Das Kind, die Eltern und die Therapeutin fungieren als Team. Das gemeinsam schädliche stimmliche Gewohnheiten identifiziert und daran arbeitet diese zu ändern.

Stimmstörungen im Erwachsenenalter können aus einer Vielzahl von Gründen auftreten.

Hier sind einige häufige Ursachen für Stimmprobleme bei Erwachsenen:

  • Überbeanspruchung der Stimme: Berufe, die eine übermäßige Nutzung der Stimme erfordern, wie Lehrer, Sprecher, Sänger oder Call-Center-Mitarbeiter, können zu Stimmüberlastung und -ermüdung führen, was zu vorübergehenden oder langfristigen Stimmstörungen führen kann.
  • Fehlgebrauch der Stimme: Schreien, lautes Sprechen, Rauchen, exzessiver Alkoholkonsum oder schlechte stimmliche Techniken können zu Schädigungen der Stimmbänder führen.
  • Refluxkrankheit (Sodbrennen): Säure aus dem Magen, die in die Speiseröhre aufsteigt, kann die Stimmbänder reizen und Stimmprobleme verursachen.
  • Stimmalterung: Wie andere Körperteile unterliegt auch der Stimmapparat altersbedingten Veränderungen. Die Stimme kann an Klangqualität und -stärke verlieren.
  • Stress und Angst: Emotionale Belastungen können zu Verspannungen in der Hals- und Schultermuskulatur führen, die sich auf die Stimmproduktion auswirken können.
  • Organische Probleme: Strukturelle Probleme im Kehlkopf oder den Stimmbändern, wie Polypen oder Knoten, können zu Stimmproblemen führen.
    Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Veränderungen, wie durch Fehlfunktionen der Schilddrüse, können Auswirkungen auf die Stimmqualität haben.

Eine Therapie kann je nach Ursache der Stimmstörung Übungen, Stimmtherapie, Verhaltensänderungen, medizinische Interventionen oder eine Kombination dieser Ansätze umfassen.

Die Therapie im Erwachsenenalter kann vielfältig sein und hängt von der spezifischen Art der Stimmstörung und den individuellen Bedürfnissen ab. Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist die Aufklärung über ein korrekte Stimmhygiene.

Neurologische Stimmstörungen sind Stimmprobleme, die aufgrund von Beeinträchtigungen im Nervensystem auftreten. Diese Beeinträchtigungen können verschiedene Bereiche des Nervensystems betreffen, einschließlich des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark) oder des peripheren Nervensystems (Nerven außerhalb des zentralen Nervensystems). Neurologische Stimmstörungen können eine Vielzahl von Symptomen und Schweregraden aufweisen, abhängig von der zugrunde liegenden neurologischen Erkrankung.

Dysarthrie:

Dies ist eine Gruppe von Stimmstörungen, die durch Schwierigkeiten bei der Kontrolle der Muskulatur, die an der Sprachproduktion beteiligt ist, verursacht werden. Sie können aufgrund von Schädigungen des Gehirns, des Rückenmarks oder der peripheren Nerven auftreten. Menschen mit Dysarthrie können Schwierigkeiten haben, deutlich zu sprechen, die Stimme zu modulieren oder die korrekte Betonung und Artikulation aufrechtzuerhalten.

Vokale Tremor:

Ein neurologischer Tremor in den Muskeln des Stimmapparates kann zu periodischen Schwankungen der Tonhöhe und Lautstärke der Stimme führen.
Parkinson-Krankheit: Parkinson kann zu Stimmproblemen führen, einschließlich eingeschränkte Sprechmelodie und verminderte Tragfähigkeit der Stimme.

Amyotrophe Lateralsklerose (ALS):

Diese fortschreitende neurodegenerative Erkrankung kann die Muskulatur im Stimmapparat beeinträchtigen und zu Stimmproblemen führen.
Multiple Sklerose (MS): MS kann das Nervensystem beeinträchtigen und zu einer Beeinträchtigung der Stimmproduktion führen.

Die Behandlung neurologischer Stimmstörungen zielt darauf ab, die Kommunikationsfähigkeiten der Betroffenen zu verbessern. Dies kann unter anderem mithilfe Sprachtherapie, Stimmtherapie oder Atemtechniken erreicht werden. Ein multidisziplinäres Team aus Neurologen, Logopäden und anderen Fachleuten arbeitet oft zusammen, um einen individuellen Behandlungsansatz zu entwickeln.